10. April 2022: Antifaschistische Bildungsfahrt NSU-Gedenkkultur und KZ Buchenwald

Interessierte Mitglieder und Sympathisant*Innen hatten die Möglichkeit an einer Antifaschistischen Bildungsfahrt nach Thüringen teilzunehmen.

Die erste Station führte uns heute nach Jena in die Junge Gemeinde-Stadtmitte Förderkreis e. V., wo wir uns mit Katharina König-Preuss (MdL) zum Gedankenaustausch und zur Diskussion über die Gedenkkultur für die Opfer des NSU in Jena und das antifaschistische Engagement heute trafen. Sie informierte uns über die rechtsextremen Strukturen in Jena und Thüringen und die Rolle des Thüringer Verfassungsschutzes bei der Aufarbeitung der Verbrechen durch den NSU.

Im Anschluss besuchten wir die Gedenkstätte Buchenwald anlässlich der Befreiung des dortigen ehemaligen Konzentrationslagers. Ein Weg durchs Lager führte uns vorbei am Bahnhof Buchenwald und dem Lagertor, weiter zum Gedenkstein für die Frauen in den Außenlagern, dem Jüdischen Mahnmal und dem Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma.

Die zentrale Gedenkfeier fand ab 15:00 Uhr auf dem ehemaligen Appellplatz statt, wo unser Genosse René Hahn einen Kranz niederlegen konnte.

Die Begrüßungsworte sprachen Prof. Dr. Jens Christian Wagner, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora und Naftali Fürst, der Vertreter Israels im Internationalen Komitee Buchenwald und Überlebender von Auschwitz und Buchenwald. Als weitere Redner folgten Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland; Vasile Nussbaum, der Vertreter Rumäniens im IKBD u.a.

Unter den 16 angereisten Überlebenden des Konzentrationslagers Buchenwald war auch die 96-jährige Anastasia Gulej, die auch Auschwitz und Bergen-Belsen überleben konnte und heute in ihrem hohen Alter aus der Ukraine und wieder vor Krieg fliehen musste. Aus einem weiteren Grund wurde die Veranstaltung vom russischen Angriffskrieg auf die Ukraine überschattet: der langjährige Vizepräsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora, Boris Romantschenko, wurde im März bei einem Angriff russischer Truppen getötet.

Der Krieg mitten in Europa zeigt einmal mehr, das Frieden in unserer Gesellschaft ein fragiles Gut und leider nicht selbstverständlich ist.

Umso wichtiger ist und bleibt es, eine lebendige Erinnerungskultur zu erhalten und immer und immer wieder an nachfolgende Generationen weiterzugeben.

Ein ganz großes Dankeschön geht an dieser Stelle an die beiden Organisatoren der Fahrt René Hahn und Michael Berger. Ebenso bedanken möchten wir uns für die Unterstützung durch den DGB und die IG Metall.

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